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ASVÖ Burgenland


Prinzipien des Taekwondo


Außenstehende erkennen meist nur die praktische Bedeutung der Kampfkünste. Sie sehen im Taekwondo die attraktive Welt des Sportes und der Herausforderungen. Gerade der Anfänger ist fasziniert von den wettkämpferischen Leistungen und akrobatischen Demonstrationen fortgeschrittener und erfahrener Taekwondoin.
Für den neuen Schüler liegt der Sinn der praktischen Schulung ausschließlich in der Erweiterung und Verbesserung seiner technischen Fähigkeiten. Das Gürtelprüfungssystem gibt dem Schüler und seinem Lehrer die Kontrolle über den Verlauf seiner Entwicklung und seinen derzeitigen Leistungsstand. Je länger sich der Schüler mit der Kampfkunst beschäftigt und je höhere Stufen er dabei im Gürtelsystem erklimmt, desto mehr gewinnen seine theoretischen Kenntnisse und seine innere Entwicklung an Bedeutung. Ab einer gewissen Stufe wird der Schüler mehr und mehr die Essenz des Taekwondo erkennen. Gemeint ist der Do, der geistige Weg, auf den er sich begeben hat. Von da an wandelt sich der Sport in eine Dimension, in der auch geistige und seelische Regeneration und Kraft zu finden sind.
Do bezeichnet ein Prinzip der asiatischen Weltanschauung. Do ist der Weg, der immer mit praktischen Übungen verfolgt wird. Nach der Philosophie des Kampfkünstlers ist er der eigentliche Sinn des Übens, und nicht das Beherrschen und Anwenden der Technik. Das Denken, Verhalten und Handeln des wahren Taekwondoin wird stets durch den Do beeinflusst. Wegen seiner Vielseitigkeit und aufgrund des Unterschieds zwischen westlichem und östlichem Denken ist es für uns schwierig, uns mit dem Begriff Do auseinanderzusetzen und ihn präzise zu definieren.

Leistungsstreben und Konkurrenzdenken sind Erscheinungen unserer Leistungsgesellschaft. Der Taekwondo-Schüler begibt sich auf einen Weg, der ein neues Bewusstsein schafft, ein Bewusstsein, das letztlich frei ist von egoistischem Denken. Do kennt kein Machtstreben, kennt weder Hass noch Gewalt. Ein Leben im Sinne des Do schließt das Streben nach Ruhm aus, kennt keine Habgier und keine Angst. Wer den Do gefunden hat, lebt im Einklang mit sich selbst und seinen Mitmenschen. Er versteht sich als ein Teil der Natur, die er achtet und nicht zerstört. Der Sinn des Übens liegt dann in einem Reifeprozess, dessen Ziel in der Meisterschaft über sich selbst liegt, einer Meisterschaft, die aus der harmonischen Einheit von Körper und Geist resultiert. Diese philosophische Betrachtung ist keine Frage des Systems, des Stils oder der Technik, sondern der Einstellung und der inneren wie der äußeren Haltung. Der Kampf, den der Taekwondoin gegen sich selbst führt, hat das Ziel, den Kampf zu überwinden, um ihn nicht verwirklichen zu müssen. Dies ist das Wesen aller Kampfkünste, die insofern ein Weg zu einem friedvollen Leben ohne Aggressivität und Gewalt sind. Das Endstadium dieser geistigen Entwicklung wird Erleuchtung oder Erwachen genannt. Ilyo ist die koreanische Bezeichnung für diesen Zustand. Er wird durch die gleichnamige und letzte Poomse ausgedrückt. Selbstdisziplin und absolute geistige Konzentration kommen bei der Interpretation dieser Poomse zum Ausdruck.

Do wird in drei Abschnitte eingeteilt. Diese Stufen sind mit den Entwicklungsstufen der Kampfkünste identisch. Das Üben erfolgt in der ersten Stufe willentlich. Der Schüler nimmt die Anstrengung bewusst wahr. In der zweiten Stufe erfährt der Schüler eine innere Ruhe und Ausgeglichenheit. Es ist in der Lage, sich unbewusst, zu konzentrieren. Der Schüler ist in der dritten Stufe von jeder ichbezogenen Einstellung befreit. Aufgrund der Freiheit seinen Geistes kann die Umgebung keinen Einfluss mehr auf ihn ausüben. Symbolisch wird dieser geistige Zustand mit einem Kreis dargestellt. Mit seiner runden Form ist er Zeichen für Harmonie und Ausgeglichenheit. Das leere Innere des Kreises ist vergleichbar mit dem neuen, erweiterten Bewusstsein.